Bereits im vergangenen Jahr überlegten sich die Aktiven des Heimatvereins Zeppenfeld, eine Wildblumenwiese im Ort anzulegen.
Schließlich ruft die Gemeinde Neunkirchen regelmäßig dazu auf, etwas für Bienen und andere Insekten zu tun und stellt dafür Wildblumensamen zur Verfügung. Die Suche nach einer geeigneten Stelle gestaltete sich jedoch etwas schwierig. Schließlich sollte die Fläche nicht zu groß, ungenutzt und mehr oder weniger leicht zu bearbeiten sein. Nachdem mehrere mögliche Orte bewertet und wieder verworfen wurden, "stolperte" ein Heimatfreund über das ungenutzte Wegedreieck unterhalb des Jubiläumskreuz in der Nähe der Eierecke. Das Dreieck erfüllte alle Kriterien und liegt zusätzlich unmittelbar an einem viel begangenen Spazierweg und am Wanderweg Ansichten/Aussichten. Somit könnten sich zahlreiche Bürger an der blühenden Wiese erfreuen. Trotzdem wurde überlegt ob hier eine Umgestaltung gelingen könnte insbesondere ob die Land-oder Forstwirtschaft dadurch behindert werden würde. Die breiten Wege und die abgerundete Kurve können jedoch auch problemlos ohne Überfahren des Grünstreifens genutzt werden, wenn man etwas Acht gibt. Schnell konnte die Gemeinde als Eigentümer festgestellt werden und gab umgehend das OK zur Umwandlung der Fläche in eine Wildblumenwiese. Zudem stellte die Gemeinde ausreichend Wildblumensamen kostenlos bereit. Ab Ende März wurde daraufhin in mehreren Arbeitseinsätzen das Dreieck für die Einsaat der Blumen vorbereitet. Insbesondere das Abtragen der oberen Grasschicht mit Hacke und Schaufel verlangte den Heimatfreunden einiges an Schweiß ab. Schließlich verfügt der Verein nicht über entsprechende landwirtschaftliche Geräte. Aber das machen die Aktiven des Heimatvereins mit Manpower und vollem Einsatz wett. Nach den Erdarbeiten wurde die Wiese noch mit Sand abgemagert und letztlich Mitte April eingesät. Ab da wurde alle zwei Tage die Fläche gewässert bis das Wetter diese Aufgabe übernahm. Mitte Mai konnte man bereits zahlreiche zarte Pflanzen wachsen sehen. Die Wildblumenwiese entwickelte sich prächtig.
Dann erhielt der Vorsitzende des Heimatvereins einen Anruf des Ordnungsamts der Gemeinde Neunkirchen. Ihm wurde mitgeteilt, daß das Wegedreieck aufgrund von Baumaßnahmen an der Rothenbachstraße asphaltiert werden müsse, um Rettungs- und Einsatzkräften eine Zufahrt zu den Häusern hinter der Bahnlinie zu ermöglichen. Zwei Wochen später wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht und die Wildblumenwiese komplett asphaltiert. Die Maßnahme ist aus Sicht des Heimatvereins völlig überzogen. Das Erreichen der Anwohner hinter der Bahn ist jederzeit über einen kurzen Umweg über die Eierecke gewährleistet und bietet auch Einsatzfahrzeugen genügend Platz. Selbst der Weg neben der Fläche der Wildblumenwiese kann mit einer Breite von über drei Metern problemlos von LKWs und Traktoren befahren werden. Ein Überfahren der Wiesenfläche ist zwar bequem aber keinesfalls notwendig. Dazu kommt, dass der Heimatverein natürlich Verständnis dafür gehabt hätte wäre ein Einsatzfahrzeug in einem wirklichen Notfall über die Wiese gefahren. Ein vorsorgliches Asphaltieren ist jedoch in keinem Fall angemessen. Letztendlich treibt man hier auch den Teufel mit dem Belzebub aus. Die Baustelle dient u.a. der Verbesserung der Kanalisation zur Aufnahme großer Wassermengen bei Starkregen-Ereignissen. Das hier Handlungsbedarf herrscht ist am stark erodierten Hohlweg unterhalb des Wegedreiecks unschwer zu erkennen und nachvollziehbar. Eine weitere Flächenversiegelung im oberen Teil der Straße ist jedoch sicher kontraproduktiv. Was bleibt ist Unverständnis in der Bevölkerung und desillusionierte, ehrenamtlich Aktive im Heimatverein Zeppenfeld.